In Kooperation mit dem Trägerverein „Mikis e.V."
Stand September 2012 - aktualisiert im Juli 2014
Die GGS Pfälzer Straße liegt in einem Viertel nahe der Innenstadt, das bezüglich des sozialen Milieus und der ethnischen Herkunft der hier lebenden Familien stark durchmischt ist. Fast alle Elternteile sind berufstätig, der Anteil Alleinerziehender ist hoch. Entsprechend groß ist der Bedarf nach einer guten pädagogischen Betreuung der Kinder am Nachmittag. Im schulischen Kontext können Arbeit mit Lehrmaterialien, Förderungsmöglichkeiten und Freizeitgestaltung die Situation der Eltern und Kinder deutlich verbessern und verhindern, dass die Kinder nach dem Unterricht sich selbst überlassen bleiben.
Nach Diskussion des Runderlasses des Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder vom 12.02.2003, gemäß §5(2) Nr. 4SchMG, hat die Schulkonferenz am 16.07.2004 beschlossen, den Antrag auf Umwandlung der Schule zur OGS ab dem Schuljahr 2005/2006 zu stellen. Das ursprüngliche Rahmenkonzept wurde in Zusammenarbeit von Schulleitung, Kollegium, Förderverein, Elternverein und der Schulpflegschaft erstellt. Die Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen, Kompetenzraster, finanzieller Ausstattung und ständiger Selbstevaluation macht eine aktualisierende Verbesserung des Konzeptes im Jahre 2011 notwendig und wünschenswert.
Im Rahmen der OGS kann unsere Schule dem Bildungs- und Erziehungsauftrag in besonderem Maß gerecht werden.Durch die Verzahnung von Vor- und Nachmittagsbereich wird die ganze Palette der Möglichkeiten genutzt, um Kinder ganzheitlich und entsprechend ihren individuellen Stärken und Schwächen zu fördern. Eine wichtige Grundlage bei der Erstellung des Konzeptes war der jahrgangsübergreifende Unterricht in den Jahrgangsstufen 1./2. und 3./4. Dies sollte im Nachmittagsbereich der OGS seine Entsprechung und Erweiterung finden, indem jede Gruppe die vollständige Altersstruktur der Schule widerspiegelt. Seit dem Schuljahr 2007/08 wurden die jahrgangsgemischten Klassen aufgelöst und wieder Jahrgangsklassen eingeführt. Besonderen Wert wurde zu diesem Zeitpunkt von Eltern, Kollegium, Schulleitung und den MitarbeiterInnen der OGS darauf gelegt, dass die unbestreitbaren Vorteile der Jahrgangsmischung im Nachmittagsbereich erhalten und weiterentwickelt werden.
Kernbereiche der pädagogischen Zielsetzung im Rahmen der OGS sind demnach:
Sport- und Bewegungsangebote
Sport und Bewegungsangebote fördern neben der motorischen die kognitive Entwicklung, die emotionale Stabilität und die soziale Kompetenz. Kinder können sich in ihren Handlungsfunktionen und –kompetenzen erfahren und diese erweitern. Durch Bewegung können die Kinder Aggressionen, Spannungen und Unruhe abbauen. Hyperaktive Kinder können ihren Bewegungsdrang kanalisieren und inaktivere Kinder werden angeregt. Dies fördert die Intelligenzentwicklung. Kinder im Alter bis zehn Jahren haben noch ein schnelles Wachstum, viel Phantasie, sind neugierig und sehr lernfähig. Zur Förderung benötigt das Kind in dieser sensiblen Phase der Reifung adäquate Reize und Erlebnisse auf motorischer, emotionaler und sozialer Ebene. Ausreichende Bewegungsmöglichkeiten sollten für Kinder dieses Alters zum Alltag gehören.
Entwicklung musischer Fähigkeiten
Die Förderung musischer Fähigkeiten (Musikunterricht, Instrumentalunterricht, Singen, Tanz) unterstützt die Entwicklung kreativer Potentiale. Im musikalisch-tänzerischen Miteinander werden soziale und kognitive Fähigkeiten gefördert. Es wird sowohl ein ausgleichendes als auch ergänzendes Element zum sonstigen Lernalltag geschaffen. Musisches Handeln und Erleben fördert das Körpergefühl sowie das Gefühl für Timing und Rhythmus. Kinder lernen Bestandteil einer Gruppe zu sein, aufeinander zu achten und Disziplin. Alle kommunikativen Fähigkeiten zur Konzentration werden geschult. Neben kulturellen Werten wird Kindern auch das Rüstzeug zum Erlernen der Schlüsselqualifikationen (Lesen, Schreiben, Rechnen) vermittelt.
Durch die Betreuung der Lernzeiten durch Fachpersonal werden die Kinder beim selbständigen Wiederholen des Gelernten begleitet und angeleitet. Der Spaß am selbständigen Lernen wird gefördert und erhalten, der sinnvolle Einsatz der Partnerarbeit hier ermöglicht. Kleine Verständnislücken werden sofort ausgeglichen. Schwächen oder überragende Begabungen der Kinder werden frühzeitig erkannt und in Kooperation mit den Klassen- oder FachlehrerInnen bearbeitet. Die dem OGT zustehenden LehrerInnenstunden dienen der individuellen Förderung von Kindern in kleinen Lerngruppen. Diese Stunden können sowohl dem Ausgleich von Lernschwierigkeiten als auch der Förderung besonderer Begabungen dienen.
Bei der Gestaltung der Abläufe wird auch Wert darauf gelegt, die Kinder auf die veränderten Anforderungen des Lernens an den weiterführenden Schulen vorzubereiten.
Den Bedürfnissen von berufstätigen und/oder alleinerziehenden Eltern und deren Kindern wird insoweit Rechnung getragen, indem die Erledigung von Aufgaben für die Schule am späten Nachmittag oder frühen Abend entfällt und so ein entspannter Tagesausklang ermöglicht wird.
Im freien Spiel können die Kinder lernen erworbene Fertigkeiten in „Eigenregie” umzusetzen und zu erproben. Somit stärken sie ihre Selbst-, ihre Sach- und Sozialkompetenz. Sie können kreativ ihre Möglichkeiten zum Selbstausdruck und zur spielerischen Bearbeitung von Konflikten erfahren. Im freien Spiel stehen die pädagogischen Fachkräfte als begleitende BeobachterInnen zur Verfügung und sind jederzeit ansprechbar, z.B. in Konfliktsituationen.
Von den pädagogischen Fachkräften und außerschulischen Kooperationspartnern werden während der Betreuungszeiten verschiedene Projekte und Arbeitsgemeinschaften angeboten. Diese Angebote decken die ganze Bandbreite kognitiver, sozialer und emotionaler Förderung ab. Sie umfassen den Bereich der Sprach- und Bewegungsförderung, der kreativen und musikalischen Entwicklung und des naturwissenschaftlichen Lernens.
Träger ist seit dem Schuljahr 2012/2013 Mikis e.V. Der Verein ist Träger der freien Jugendhilfe.
Lohn- und Lohnnebenkosen, Verwaltung, Material sowie Versicherungen werden im zur Zeit gegebenen Finanzierungs- rahmen zu je einem Viertel durch Elternbeiträge und städtische Mittel, zur Hälfte durch Mittel des Landes gedeckt.
Essenbeiträge werden kostendeckend vom Trägerverein pro Kind und monatlich eingezogen. Die Teilnahme am Essen ist grundsätzlich verpflichtend.
Die Kosten für AGs und Förderangebote werden, soweit möglich, aus den oben erwähnten finanziellen Mitteln bestritten. Überhängige Plätze können auch von Kindern, die nicht in der OGS sind, gegen Unkostenbeitrag in Anspruch genommen werden.
Jede Kindergruppe wird von einer hauptamtlichen pädagogischen Fachkraft betreut.
Eine hauptamtliche Betreuerin wird zur pädagogischen Leitung ernannt.
Zusätzlich zu den hauptamtlichen Kräften wird für jede Gruppe ab 20 Kinder entweder ein/e FSLler/in oder eine pädagogisch ausgebildete Assistenzkraft eingestellt.
Die enge Kooperation zwischen Kollegium, pädagogischen Fachkräften, Eltern, dem Trägerverein sowie der Schulpflegschaft soll weitergeführt werden. Regelmäßige Treffen von Mitgliedern dieser Steuergruppe gewährleisten die kontinuierliche Qualitätsüberprüfung und die Optimierung organisatorischer Abläufe.
Regelmäßig werden das Kollegium und die pädagogischen Fachkräfte gemeinsam pädagogische Konferenzen, Lehrerkonferenzen und Evaluationsgespräche durchführen um die Verzahnung von Vor- und Nachmittagsbereich weiter zu gewährleisten und kontinuierlich zu verbessern.
Jede vollständige OGS-Gruppe (z.Zt. 6) verfügt über einen eigenen Gruppenraum. Die 7. Gruppe besteht immer für ein Jahr aus einigen Kindern des ersten Schuljahres. Die Klassenräume können sowohl für die Lernzeitbetreuung als auch für die AGs genutzt werden. Aula, Turnhalle und Schulhof können multifunktional als Musik- Spiel- und Bewegungsangebot genutzt werden.
Die Teilnahme an der OGS ist freiwillig, nach schriftlicher Anmeldung am Schuljahresanfang jedoch verpflichtend für ein Schuljahr.
Die Anwesenheit an allen Wochentagen bis 15.15 Uhr ist aus pädagogischen Überlegungen heraus und auf Grundlage des Kooperationsvertrages verbindlich, bei begründetem Fehlbleiben wird eine Entschuldigung erwartet.
Es gibt verbindliche Abholzeiten um 15.15 und 16.00 Uhr.
Die pädagogische Betreuung an der GGS Pfälzer Str. findet verlässlich an allen Schultagen von 7.45 – 17.00 statt. An unterrichtsfreien Tagen erfolgt eine bedarfsgerechte Öffnung der Betreuungsgruppen. Ausnahmen sind durch den Kooperationsvertrag geregelt.
Eine Ferienbetreuung wird angeboten: Die Betreuungszeit ist von 8:00 bis 16:00 Uhr, freitags bis 15.00 Uhr. Während der jährlichen Ferien gibt es folgende Schließungszeiten: die letzten 3 Wochen in den Sommerferien und eine Woche zwischen Weihnachten und Neujahr.
Das Mittagessen wird in den Gruppen als soziale Situation gestaltet. Die Kinder werden in den gesamten logistischen Ablauf eingebunden. Außerdem bietet diese gemeinsame Mahlzeit, an der alle Gruppenmitglieder teilnehmen, einen täglichen Fixpunkt, um sich miteinander austauschen zu können. Die Mahlzeit soll aus gesunden, vollwertigen Zutaten bestehen, kindgerecht und unter Berücksichtigung ernährungswissenschaftlicher Erkenntnisse zubereitet werden.
Das jahrgangsübergreifende Konzept der OGS bereichert in idealer Weise das etablierte schulische Jahrgangsstufenkonzept. Das Miteinander der verschiedenen Altersstufen ermöglicht ein mehr an Austausch, ein intensives voneinander Lernen und fördert Verantwortung und soziale Kompetenz. Dies findet beim gemeinsamen Mittagessen seinen Anfang, wird in der schulische Begleitung der Lernzeiten oder den altersgemischten AGs fortgesetzt und endet nicht zuletzt im gemeinsamen Spielen. Eine übergreifende kontinuierliche Betreuung und die Zusammenarbeit mit außerschulischen Organisationen bieten eine hervorragende Grundlage für die individuelle Förderung der Kinder. Eine ideale Kombination der zwei Welten - Jahrgangsstufenkonzept und jahrgangsübergreifende OGS – wie im richtigen Leben.
weitere Informationen über uns unter Eltern - Info / OGS von A -Z
Konzept als PDF-Download